Ein faszinierender Blick in die Seele eines empfindsamen Künstlers, der seinem Verleger Simrock gegenüber gestand: „Ich glaube sagen zu können, dass diese beiden Chorwerke mit das Schönste sind, was ich je geschrieben habe.“
MAX REGER ZU EHREN. Unter diesem Motto würdigen der bekannte Bariton Christoph Prégardien, das renommierte Kammerorchester Basel und die hiesige Camerata Vocale Freiburg einen Komponisten, dessen Werk wie kaum ein anderes für den Übergang zwischen Romantik und Moderne steht, mit einem Konzert am Freitag, den 30. September 2016, in der Johanneskirche. Aus Anlass des einhundertsten Todestages (11.05.2016) dieses „letzten Riesen in der Musik“ (Paul Hindemith) hat Winfried Toll ein spannendes Programm zusammengestellt, das Regers hochexpressives Werk in Dialog setzt mit der suggestiven Musik Gustav Mahlers und Alexander Zemlinskys: Die berühmten „Rückert-Lieder“ und der selten zu hörende „Psalm 23“ gelangen dabei in Bearbeitungen von Gerhard Müller-Hornbach und Erwin Stein zur Aufführung.
Im Zentrum des Abends stehen aber zwei Reger-Arrangements für Bariton, Chor und Kammerensemble von Stücken, die in der Zeit des Ersten Weltkrieges entstanden: Während „Der Einsiedler“ ein stimmungsvolles Gedicht von Joseph von Eichendorff vertont, schreibt Reger mit seinem „Requiem“ nach einer Dichtung von Friedrich Hebbel ein bewegendes Stück, das zwar „dem Andenken der in diesem Kriege gefallenen Helden gewidmet“ ist, aber zugleich auch die tief ambivalente Persönlichkeit Regers selbst spiegelt. Es ist ein faszinierender Blick in die Seele eines empfindsamen Künstlers, der seinem Verleger Simrock gegenüber gestand: „Ich glaube sagen zu können, dass diese beiden Chorwerke mit das Schönste sind, was ich je geschrieben habe.“
Christoph Prégardien, Bariton
Camerata Vocale Freiburg
Kammerorchester Basel
Leitung: Winfried Toll