Psalmensinfonie

Konzerthaus Freiburg

Albéric Magnard (1865-1914): Chant funèbre op. 9

Igor Stravinsky (1882-1971): Psalmensinfonie für Chor und Orchester

Gabriel Fauré (1845-1924): Requiem op. 48 (1893)

Gemeinsam mit den Chören des Theater Freiburg tritt die Camerata Vocale Freiburg unter der Leitung von Frabrice Bollon beim 7. Sinfoniekonzert des Freiburger Theaters auf. Den Auftakt macht zunächst jedoch ein reines Orchesterwerk, welches Magnard 1895 zum Tod seines Vaters komponierte. Francis Magnard, dem einflussreichen und vermögenden Herausgeber der französischen Tageszeitung „Le Figaro“, ist das Werk seines Sohnes auch gewidmet.

Mit seiner „Psalmensinfonie“ für Chor und Orchester, deren drei Sätze jeweils einen alttestamentarischen Psalm vertonen, löste Strawinsky 1930 bewusst die Trennung zwischen geistlicher Musik und weltlichem Konzertsaal auf, indem er das Werk „komponiert zur Ehre Gottes“ dem Boston Symphony Orchestra aus Anlass seines 50. Geburtstages widmete. Die „Psalmensinfonie“ ist ein geniales Werk, das an Psalmodie und Hymnus christlicher Traditionen erinnert und die herbe Spiritualität von Strawinskys späteren geistlichen Werken vorwegnimmt. Ein Werk mit großen kontrapunktischen Entwicklungen und einer ausgeglichenen Beziehung zwischen Chor und Orchester, wobei durch die ungewöhnliche Orchestrierung das Klangideal der Orgel angestrebt wird.

Der französische Komponist und Organist Gabriel Fauré schrieb sein „Requiem“ zu einer Zeit, in der kurz hintereinander seine Eltern gestorben waren. Die Uraufführung fand 1888 im Rahmen einer normalen Beerdigung in der Pariser Kirche statt, in der Fauré damals den Dienst als Chorleiter und Organist zu versehen hatte. Er wollte ein intimes, friedliches und liebevolles Requiem schreiben, da er den Tod „nicht als ein schmerzliches Erlebnis, sondern als eine willkommene Befreiung, ein Streben nach dem Jenseits ansehe. Nach all den Jahren, in denen ich Begräbnisgottesdienste auf der Orgel begleitet habe, kenne ich alles auswendig! Ich wollte etwas anderes schreiben.“ (Fauré) Die in vielen Abschnitten von Moll nach Dur gleitenden Klänge lassen tröstend das Himmelreich erahnen. Später erstellte Fauré eine größer besetzte zweite Fassung, die im Sinfoniekonzert zu hören sein wird, deren Premiere 1900 anlässlich der Pariser Weltausstellung vor rund 5000 Zuhörern stattfand.